„Mit unseren Anstrengungen für mehr Verkehrssicherheit schützen wir das Leben und die Gesundheit aller Verkehrsteilnehmer“, so beschreibt der stellvertretende Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Thomas Strobel, das Unfallgeschehen.
Umfassend gesehen bleibt die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle in Baden-Württemberg auf einem erfreulich niedrigen Niveau. Auch die Anzahl der im Straßenverkehr Getöteten bleibt deutlich unter der langjährigen Zahl der Verkehrstoten – auch wenn im Vergleich zum Jahr 2020, in dem der niedrigste Wert seit Einführung der amtlichen Statistik erreicht wurde, ein leichter Anstieg festzustellen ist.
Gleichwohl gilt: Jeder einzelne Verkehrstote ist einer zu viel!
92.515 (Vorjahr 93.730) PKW-Unfälle registriert
139 Menschen (Vorjahr 118) verunglückten tödlich
2.389 PKW-Fahrende (Vorjahr 2.460) wurden schwer verletzt
16.214 PKW-Fahrende (Vorjahr 16.401) wurden leicht verletzt
Bei den tödlichen Verkehrsunfällen waren
– bei 31,9% nicht angepasste Geschwindigkeit und
– bei 19,6% mangelnde Verkehrstüchtigkeit (u.a. Alkohol/Drogen)
die Ursache.
4.120 (Vorjahr 4.683) Motorradunfälle registriert
71 Motorradfahrende (Vorjahr 71) verunglückten tödlich
1.144 Motorradfahrende (Vorjahr 1.344) wurden schwer verletzt
2.309 Motorradfahrende (Vorjahr 2.599) wurden leicht verletzt
Bei allen Motorradunfällen mit tödlichem Ausgang sind u.a.
62,3% nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit oder
18,9% falsches Überholen
die Ursachen.
12.764 (Vorjahr 12.161) LKW-Unfälle registriert
83 Menschen (Vorjahr 74) verunglückten tödlich
603 Menschen (Vorjahr 656) wurden schwer verletzt
2.532 Menschen (Vorjahr 2.569) wurden leicht verletzt
Nahezu jeder vierte Unfalltote kam bei Unfällen mit einem LKW ums Leben.
10.980 (Vorjahr 12.406) Unfälle registriert
– Pedelec 2.999 (Vorjahr 2.935)
57 Menschen (Vorjahr 58) verunglückten tödlich
– Pedelec 28 (Vorjahr 24)
1.987 Menschen (Vorjahr 2.343) wurden schwer verletzt
– Pedelec 695 (Vorjahr 716)
7.694 Menschen (Vorjahr 8.661) wurden leicht verletzt
– Pedelec 1.990 (Vorjahr 1.963)
Bei jedem fünften Unfalltoten handelte es sich um einen Fahrradnutzer (ca. jeder 12. Unfalltote ist ein Pedelec-Fahrer).
Bei 72,4% der tödlichen Fahrradunfälle war der Fahrradnutzer Verursacher.
Rund 2/3 der getöteten Fahrradnutzer trugen keinen Helm (41 der 58 tödlich Verunglückten).
2021 wurden 600 Verkehrsunfälle (Vorjahr 273) mit Beteiligung von Elektrokleinstfahrzeugen (eKF) registriert. 423 Fahrerinnen und Fahrer von Elektrokleinstfahrzeugen wurden dabei verletzt, jeder Fünfte (67) sogar schwer. Es war letztes Jahr kein tödlicher Unfall zu beklagen.
Knapp dreiviertel der Unfälle wurden durch die Elektrokleinstfahrzeug-Nutzenden selbst verursacht.
Die Zahl der verunglückten Kinder im Straßenverkehr beläuft sich auf 2.185 (Vorjahr 2.334). Schwerverletzt wurden 277 (Vorjahr 330) und leichtverletzt 1.901 (Vorjahr 1.998).
7 Kinder (Vorjahr 6) Kinder verloren ihr Leben durch Verkehrsunfälle, davon 3 Kinder als Fahrzeuginsassen, 3 Kind als Fußgänger und 1 Kinder als Radfahrer.
6.208 (Vorjahr 6.235) Junge Fahrer verunglückten im Straßenverkehr.
43 (Vorjahr 38) tödlich Verunglückten junge Menschen insgesamt.
5.215 (Vorjahr 6.514) Leichtverletzte und 950 (Vorjahr 1.219) Schwerverletzte
Der Anteil der Senioren an den gesamten tödlichen Verkehrsunfällen liegt bei über einem Drittel.
5.059 (Vorjahr 5.394) Senioren (65+) verunglückten bei Verkehrsunfällen.
Davon (75+) 2.333 (Vorjahr 2.588).
114 (Vorjahr 122) (65+) wurden tödlich verletzt. Daraus 66 (Vorjahr 81) im Alter 75+.
GESCHWINDGIKEIT
Mehr als jeder dritte Verkehrsunfall war im vergangenen Jahr auf überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen. Insgesamt verloren 126 Menschen ihr Leben, wie ein Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs war.
Damit ist und bleibt die überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit die Unfallursache Nr. 1!
FAHRTÜCHTIGKEIT
31 Menschen (Vorjahr 17) kamen bei Verkehrsunfällen, bei denen der Verursacher unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand, ums Leben.
Mangelnde Fahrtüchtigkeit, infolge von Alkohol- und Drogenkonsum, zählte auch im Jahr 2021 zu den Hautunfallursachen.
ABLENKUNG
Damit ist jeder fünfte tödliche Verkehrsunfall auf Ablenkung zurückzuführen. Vor sechs Jahren war es nur jeder zehnte. Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ungeteilte Aufmerksamkeit.
Ablenkung war 2021 bei 42 von insgesamt 329 tödlichen Verkehrsunfällen unfallursächlich.
VERKEHRSÜBERWACHUNG
Im Jahr 2021 wurden allein durch die Polizei 1,5 Millionen Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Darüber hinaus wurden rund 27.000 Personen wegen Fahrens unter Alkohol-, Drogen-, oder Medikamenteneinfluss sowie rund 94.000 Verstöße wegen unerlaubter Nutzung eines Mobiltelefons zur Anzeige gebracht. Hinzu kommen 100.000 sanktionierte Gurtverstöße (inklusive fehlender Kindersicherung).
VERKEHRSUNFALLPRÄVENTION
Aufgrund der Lockerungen der Infektionsschutzmaßnahmen über die vergangenen Sommermonate konnten viele Präventionsveranstaltungen wieder mit persönlichen Begegnungen angeboten werden. So hat die Polizei Baden-Württemberg im Jahr 2021 mehr als 9.000 Veranstaltungen im Bereich der Verkehrsunfallprävention angeboten und hierbei rund 145.000 Menschen erreicht. Gleichzeitig setzte die Polizei verstärkt auf Online-Formate. Aktuelle Informationen zur Verkehrsunfallprävention in Baden-Württemberg erhalten Sie auf dieser Internetseite.
Weitere detaillierte Informationen zur Verkehrsunfallstatistik erhalten Sie in den aufgelisteten Dokumenten…