Sehen und gesehen werden!

Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, muss gut sehen und gut gesehen werden.

Schlechte Lichtverhältnisse bestehen nicht nur bei Dunkelheit, in der Dämmerung, bei Nebel, Schneefall oder Regen. Auch wenn die Sonne tief steht, erhöht sich das Unfallrisiko. Vor allem zu Fuß Gehende und Rad Fahrende werden leicht übersehen.

Wer Fahrrad fährt, sollte deshalb gerade in der dunklen Jahreszeit die Sichtbarkeit beachten. Auf Pedelecs und E-Bikes ist es aufgrund der höheren Geschwindigkeit umso wichtiger, rechtzeitig gesehen zu werden.

Neben den gesetzlichen Vorgaben für das Fahrrad gibt es zahlreiche Möglichkeiten, durch Ergänzung der Ausstattung, aber auch mit geeigneter Kleidung und Accessoires, bei Dämmerung oder Dunkelheit Sicht und Sichtbarkeit zu erhöhen.


Gesetzliche Vorgaben am Fahrrad

Fahrräder müssen mit einem weißen Frontscheinwerfer sowie einem weißen Frontrückstrahler ausgerüstet sein. An der Rückseite müssen eine Schlussleuchte für rotes Licht und ein roter Rückstrahler angebracht sein (sie dürfen in einem Gerät kombiniert sein). Scheinwerfer und Schlussleuchte dürfen mit Tagfahrlicht, Fernlicht und Bremslicht ausgestattet sein. Sie dürfen abnehmbar sein, müssen jedoch während der Dämmerung, bei Dunkelheit oder wenn die Sichtverhältnisse es sonst erfordern, angebracht werden. Blinklichter am Fahrrad selbst sind nicht zulässig.

Fahrradpedale müssen mit nach vorn und nach hinten wirkenden gelben Rückstrahlern ausgerüstet sein.

Auch die Räder selbst müssen mit Reflektoren ausgestattet sein, z.B. ganz klassisch mit zwei gelben Katzenaugen je Rad. Weitere Möglichkeiten sowie die ausführlichen Vorschriften zur Beleuchtung am Fahrrad werden hier genauer beschrieben.

Beleuchtung und Reflektoren  müssen vorschriftsmäßig und intakt sein. Kontrollieren Sie die Funktionalität regelmäßig und halten Sie die Einrichtungen sauber, damit sie optimal wirken können.


Zusätzliche Fahrradausrüstung

Wir empfehlen beim Fahrrad Scheinwerfer und Rückleuchte mit Standlichtfunktion anstelle herkömmlicher Dynamo-Anlagen. Die gelben Katzenaugen in den Rädern gehen leicht verloren und können durch Reifen oder Felgen mit silbernen Reflexstreifen ersetzt werden. Ebenso gut sind retroreflektierende Speichen, die es auch zum Nachrüsten gibt. Da sie rund sind, strahlen sie Scheinwerferlicht sogar dann zurück, wenn es in spitzem Winkel einfällt.


Bekleidung und Accessoires

Laut ADAC ist eine dunkel gekleidete Person bei schlechten Lichtverhältnissen erst aus etwa 25 Metern Entfernung zu sehen. Zur Verdeutlichung: der Anhalteweg eines Autos bei 50 km/h beträgt ca. 28 Meter. Das Auto kommt im Ernstfall also nicht rechtzeitig zum Stehen. Hell gekleidet ist eine Person bereits aus etwa 40 Metern zu sehen. Und mit Reflektoren an Bekleidung oder Accessoires sogar ab ca. 140 Metern – der Unterschied kann Leben retten. Es genügt nicht, sich bei schlechten Lichtverhältnissen ausschließlich auf sein Fahrrad zu verlassen, zumal sich Fahrrad Fahrende meist auch noch ein Stück zu Fuß ohne das Rad fortbewegen. Sowohl Mensch als auch Fahrrad müssen rechtzeitig zu sehen sein.

Helle Kleidung ist also gut, mit reflektierenden Elementen ist sie noch besser!
(Zusatzinfo: Retroreflektierendes Material wirft Licht exakt dorthin zurück von wo es einfällt).

Ein besonderes Augenmerk wollen wir auf den Fahrradhelm richten: es gibt inzwischen Modelle mit reflektierenden Elementen sowie mit Rückleuchten (am Helm darf die Leuchte sogar blinken). Der Vorteil einer Rückleuchte am Helm ist, dass die Person so zum Beispiel auch hinter einem parkenden Auto gesehen werden kann, da der Helm entsprechend hoch ist und das Licht über das Auto ragt. Die Leuchte am Helm ist aber selbstverständlich kein Ersatz für das vorgeschriebene Licht am Fahrrad!

Damit ein Rad Fahrender als solcher erkannt wird, muss die typische Bewegung erkannt werden (sogenannte Biomotion). Aus diesem Grund empfehlen wir Reflektoren an den Beinen oder Schuhen.

In einigen europäischen Ländern (z.B. Frankreich und Italien) sind Warnwesten für Rad Fahrende bei bestimmten Bedingungen bereits Pflicht.

Zum Glück feiern die 80-er Jahre derzeit ein Fashion-Revival, so dass bunte Muster, Reflektoren, Neonfarben etc. nicht mehr als „uncool“ abgetan werden dürfen. Es gibt inzwischen für jeden Geschmack und in allen Preisklassen stylische High-Visibility-Produkte. Achten Sie auf geprüfte Qualität und EN-zertifizierte Produkte (Europäische Norm).


Verhaltenstipps für alle

Alle Teilnehmenden am Straßenverkehr sollten gerade in der dunklen Jahreszeit auf vorausschauendes und gefahrenbewusstes Verhalten achten. Passen Sie Ihre Geschwindigkeit unbedingt den jeweiligen Bedingungen an!

Denken Sie außerdem daran, ihre Augen regelmäßig kontrollieren zu lassen. Denn es ist nicht nur wichtig gesehen zu werden, sondern auch selbst andere oder Hindernisse rechtzeitig wahrzunehmen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Sehschärfe naturgemäß ab. Dadurch vermindert sich auch das Dämmerungssehen. Außerdem kann die Blendempfindlichkeit mit dem Alter zunehmen.


Beleuchtung - sehen und gesehen werden


 

Unsere Top-Ratschläge zum Thema sehen und gesehen werden:

  1. Fahren Sie ein verkehrssicheres Fahrrad (inkl. Beleuchtung und Reflektoren).
  2. Nutzen Sie reflektierende Bekleidung und Accessoires.
  3. Tragen Sie einen Fahrradhelm.